Das Hotel in Ascona war gebucht, die Restaurants reserviert, die Routenplanung gemacht: Unserem Wochenendausflug ins Tessin stand nichts im Wege. Bis, ja bis die Zwischendecke im Gotthardtunnel zu bröckeln begann und die Strecke gesperrt wurde. Tunnel zu, Bahnverkehr eingeschränkt – wieviel mehr Verkehr auf der Passstrasse das wohl bedeutete? Bei Stau oder stockendem Verkehr über den Pass, das macht weder Spass noch ist es unseren alten Fahrzeugen zuträglich. Eine Alternative musste her, und zwar pronto. Glücklicherweise erkannten die Tessiner Hoteliers und Gastronomen unser Dilemma und reagierten verständnisvoll auf die Absage, die leider nötig wurde. So wurde rasch eine neue, abgekürzte Route erarbeitet. Startpunkt blieb der Waldstätterhof in Brunnen, wo wir uns am Freitag zu zwölft zum Abendessen trafen. Am Samstagmorgen um 10 h starteten wir dort zur Tour in Richtung Rigi, weiter auf den Rooterberg und durchs Freiamt und über die Hochterrassen des Lindenbergs bis zum Niesenberg. Zwei Personen hatten andere Pläne und so waren wir zu zehnt in fünf Fahrzeugen unterwegs.

Die Route führte anfangs via Gersau, Vitznau und Weggis dem Vierwaldstättersee entlang bis nach Küssnacht. Die Aussichten auf den See und die Berge sind immer wieder faszinierend. Via Udligenswil am Südhang des Rooterbergs ging es auf schmalen Strassen bis zum Aussichtspunkt Michaelskreuz. In schönen Kurven führte der Weg weiter bis nach Gisikon und durch das Reusstal ins Freiamt. Auf tollen Strassen kamen wir zum Hügelzug des Lindenbergs wo sich wiederum ein wunderbares Panorama eröffnete. Durch Wiesen und Felder, schöne Dörfer mit prächtigen alten Häusern und mit Blick auf den Hallwilersee gelangten wir nach Bettwil. Von dort aus war es nur noch eine kurze Strecke zur Wirtschaft Niesenberg in Kallern.

Haben wir schon erwähnt, dass die Landschaft in frischem Grün und der Himmel in strahlendem Blau leuchteten? Und auch die Teilnehmenden strahlten: Es war ein schöner Tag. Und ins Tessin fahren wir dann ein anderes Mal.

Text: Lilo Luder