Frühlingstreff, 18. April 2004

Für den Sonntag, 10. April 2005 hat Alain Koller alle Frosch- Kobold- und Zwergen- IG-ler nach Burgdorf eingeladen.

 

Diesem Aufruf folgte (leider muss man sagen) wieder einmal nur der ganz harte Kern unserer IG, die allerhärtesten erschienen trotz winterlicher Kälte und e-bensolchen Strassenverhältnissen sogar mit ihrem Zwerg oder Kobold, so dass auf der Schafroth-Matte neben hundsgewöhnlichen Blechbüchsen vier British Elend-Vertreter den eigentlichen Grund unseres Treffens manifestierten.

 

Apropos British Elend: vor Jahrzehnten prägte Rover den Werbeslogan: "Look at Rover now!" Wie die jüngsten MG/Rover-Schlagzeilen beweisen, ist dieses now wörtlich aufzufassen, denn dieses Kapitel der Automobil-Geschichte wird kurz-um definitiv geschlossen. Nach diesem Wermutstropfen zurück zum IG-Frühlingstreffen. Um 10.30 Uhr stand eine geführte Stadtbesichtigung auf dem Programm.

 

Unter ortskundiger Leitung führte die Besichtigungstour von der Unterstadt durch die wichtigsten Gassen hinauf zum eigentlichen Wahrzeichen Burgdorfs, der Burg bzw. dem Schloss, wo uns die Stadthostess manch schau-erliches über frühere Gerichtspraktiken und die dabei abgeurteilten armen Sünder erzählte. 

 

Obschon die Stadtbesichtigung sehr interessant war, waren alle Teilnehmer froh, sich um die Mittagszeit im Restaurant Schützenhaus wieder etwas auf-wärmen zu können. Diese Gelegenheit diente auch dazu, die statuarischen Geschäfte unserer IG abzuhalten. Diese bestehen bekanntlich in erster Linie darin, Organisatoren für die Sommer- und Herbstausfahrt zu finden. In diesem Zusammenhang machte sich das Fernbleiben der allermeisten IG-ler einmal mehr schmerzlich bemerkbar und es herrschte bei den Anwesenden Einigkeit, dass man das Frühlingstreffen eigentlich obligatorisch erklären müsste! Wir sind nämlich nicht der Konsum-Verein Basel, sondern eine Interessengemein-schaft... und eine solche kann auf Dauer nur dann funktionieren, wenn alle bereit sind, hie und da einen persönlichen Effort zu erbringen!

 

Weil die einen bereits die letzte Ausfahrt organisiert hatten und sich Folge des-sen nicht schon wieder vordrängen wollten, andere ratlos in der offenbar be-reits proppenvollen Agenda hin und her blätterten, musste einmal mehr Herbert Weibel die Kastanien aus dem Feuer holen und die Organisation der Sommer-ausfahrt übernehmen. Die Organisation der Herbstausfahrt hat nun Heiner Geering übernommen. 

 

Nachdem die statuarischen Geschäfte und wichtigsten Benzin-Gespräche erle-digt waren, machten wir uns auf den Weg nach Pfaffnau, um am Tag der offe-nen Tür der Firma Richard West teil zu nehmen. Gewisse IG-ler erinnern sich vielleicht an meine faulen ZuHeiss-Sprüche im Bericht zur Sommerausfahrt 2003. Diesmal hätten ausgerechnet die ZHs An-lass zu Sprüchen gehabt, verzichteten aber freundlicherweise darauf und er-wiesen sich obendrein noch als versierte Pannenhelfer (an dieser Stelle noch-mals besten Dank). Wir waren nämlich kaum 400m weit gekommen, als unser Zwerg zu husten anfing, abstarb und allen Wiederbelebungsversuchen trotzte.

 

Der erste dringende Verdacht fiel auf die Benzinpumpe... diese schien jedoch noch zu funktionieren... in diesem Fall muss es an der Zündung liegen... und der Störenfried war in Form eines defekten Funkenlösch-Kondensators rasch ermittelt. Weil natürlich niemand einen solchen dabei hatte, stellte sich die Frage: was nun bzw. wie weiter? Luky und mir fiel ein Stein vom Herzen, als sich ein 

 

ZH-Kollege bereit erklärte, uns bis zum Richard West ins Schlepptau zu neh-men. Dass sich dieses Tau unterwegs (mit lautem Knall) verabschiedete, er-wies sich glücklicherweise als kein Problem, weil der nette Kollege selbstver-ständlich ein Ersatzseil mit sich führte. Nach einer fast ¾-stündigen Highspeed-Schleppfahrt gelangten wir leicht verschwitzt und mit heissen Bremsen, sonst aber wohlbehalten bei Richard West an. Gemeinerweise sprang hier unser Zwerg beim ersten Schlüsseldrehen wieder an, wie wenn nie etwas gewesen wäre. Ohne lange nach anderen Gründen zu forschen, wurde der Kondensator-Übeltäter ausgewechselt. Den Schrecken immer noch etwas in den Gliedern, packte ich die Gelegenheit am Schopf und kaufte kurzerhand noch eine Ben-zinpumpe auf Vorrat, denn you never know what may happen one day... 

 

Nach all dem wurde leider die Zeit knapp, um die feine West-Bratwurst richtig genießen zu können und schon bald verabschiedeten sich die hilfsbereiten IG-Kollegen (welche wegen unserer Panne die Highlights der West-Veranstaltung verpasst hatten).

Auch wir machten uns als letzte mit leicht gemischten Gefühlen auf den über 100km langen Heimweg, immer schön in der Hoffnung, ja nicht liegen zu blei-ben. Diese Hoffnung ging tatsächlich in Erfüllung und wir kamen pannenfrei nach Hause. Also Ende gut, alles gut?! Nein, nicht wirklich... denn zwei Tage später blieb unser Zwerg nach ca. 400m abermals stehen und erneut stellte sich die Frage, ob wirklich Lucas "the Prince of Darkness" an allem schuld ist oder an was zum Teufel es sonst noch liegen könnte? Einer, der derartige Fragen schlüssig beantworten kann, ist unser alt-bewährte Dorfschmied (und Landmaschinenmechaniker). Er ließ sich von einer scheinbar funktionierenden Benzinpumpe nicht hinters Licht führen und öffnete als zweiten Schritt die Schwimmerkammer des Vergasers... welche sich (oh Wunder) völlig leer präsentierte... bei der zweiten Schwimmerkammer dann dasselbe Bild. 

Fazit: obschon die Benzinpumpe scheinbar schöpfte, baute sie nicht mehr ge-nügend Druck auf, um die beiden Vergaser ausreichend mit "Most" zu versor-gen. Gerade als sich unser Dorfschmied darüber den Kopf zerbrechen wollte, wie und wo er ein passendes Ersatzteil in nützlicher Frist auftreiben könnte, hielt ich ihm siegesgewiss eine funkelnagelneue Benzinpumpe unter die Nase. Eine knappe halbe Stunde später fuhr unser Zwerg bereits wieder munter von der Hebebühne herunter! 

 

Es gibt sie also doch noch, die wahren Zwergen-Geschichten mit Happyend. 

 

Bruno u. Luky Hartmann